Attack-Surface-Management

CYBERSECURITY: Attack Surface Management – Modebegriff oder sinnvolle Ergänzung zum klassischen Vulnerability Scanning?

Die Sicherheit von IT-Systemen ist heutzutage von entscheidender Bedeutung, da immer mehr Informationen digitalisiert und online geteilt werden. Cyberkriminelle sind ständig auf der Suche nach Schwachstellen in diesen Systemen und nutzen diese aus, um Daten zu stehlen, Systeme zu manipulieren oder zu zerstören.

Traditionelle Sicherheitsmaßnahmen wie Firewalls und Antiviren-Software sind zwar hilfreich, um die Sicherheit von IT-Systemen zu erhöhen, jedoch nicht ausreichend, um ein IT-System vollständig zu schützen. Im Rahmen der meisten Angriffe werden entweder menschliche Schwachstellen oder technische Schwachstellen ausgenutzt. Sowohl Vulnerability Scanning als auch Attack Surface Management (ASM) sind Lösungen, um bei der Suche und Behebung technischer Schwachstellen oder gravierender Fehlkonfigurationen zu unterstützen.

Vulnerability Scanning als klassischer Ansatz

Vulnerability Scanning ist ein bewährter Ansatz, um Schwachstellen in einem IT-System zu identifizieren und zu beheben. Dabei wird eine automatisierte Software eingesetzt, um Schwachstellen in einem IT-System zu erkennen, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden können. Solche Schwachstellen können zum Beispiel sein: Portscans, Banner Grabbing oder Agent-basiert entsprechende Endpoints. Die Software führt regelmäßig Scans durch und identifiziert potenzielle Schwachstellen, die dann von einem Sicherheitsteam untersucht und behoben werden können.

Attack Surface Management als moderne Ergänzung

ASM hingegen ist ein relativ neuer Ansatz zur Sicherheitsverwaltung, der sich auf die Identifizierung und Verwaltung der Attack Surface eines IT-Systems konzentriert. Die Attack Surface bezeichnet dabei alle öffentlich zugänglichen Dienste, Schnittstellen und Protokolle, über die ein potenzieller Angreifer Zugriff auf ein System erhalten kann. Die Idee dahinter ist, dass je größer die Attack Surface eines Systems oder eines Unternehmens ist, desto größer ist auch das Risiko eines Angriffs.

ASM bezieht sich also nicht nur auf technische Schwachstellen, sondern explizit auch auf Schwachstellen, die durch falsch konfigurierte Systeme oder ungeschützte Benutzerzugänge verursacht werden können. Durch die Analyse der Attack Surface können potenzielle Angriffspunkte identifiziert und reduziert werden, was das Risiko von Angriffen und die potenziellen Auswirkungen von Sicherheitsverletzungen verringert. Der Blick auf die Angriffsoberfläche (Attack Surface) findet dabei meist von außen (aus dem Internet) statt – wie es üblicherweise durch Angreifende geschieht. Im Rahmen des Vulnerability Scanning wird häufig ein Blick von innen eingenommen.

Gemeinsamkeiten und Integration der Lösungen

Obwohl Vulnerability Scanning und ASM unterschiedliche Schwerpunkte haben, ergänzen sie sich gegenseitig und lassen sich in einer effektiven Sicherheitsstrategie kombinieren. Sowohl ein Blick von innen als auch ein Blick von außen auf die Angriffsoberfläche kann helfen, Risiken aufgrund technischer Sicherheitslücken zu senken. Vulnerability Scanning ermöglicht es, Schwachstellen in einem IT-System zu identifizieren und zu beheben, während ASM dazu beiträgt, die Attack Surface des Systems zu reduzieren und das Risiko von Angriffen zu minimieren. ASM ist jedoch kein Ersatz für Vulnerability Scanning. Vielmehr ist ASM eine sinnvolle Ergänzung zu traditionellen Sicherheitsmaßnahmen wie Vulnerability Scanning, Firewall-Systemen und Antiviren-Software. ASM erweitert die Sicherheitsmaßnahmen um die Identifizierung und Verwaltung der Attack Surface. Dadurch werden potenzielle Angriffspunkte minimiert. Vulnerability Scanning bleibt jedoch weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Sicherheitsverwaltung, um Schwachstellen in einem IT-System zu identifizieren und zu beheben.

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