Machine Identity Management
Schutz vor potenzielle digitale Bedrohungen für Maschinen und Geräte in vernetzten Umgebungen.
Sicherheit für vernetzte Geräte und Maschinen
Wie kann sichergestellt werden, dass Maschinen und Geräte in einer zunehmend vernetzten Produktionsumgebung ausreichend geschützt sind, um potenzielle Cyberbedrohungen zu minimieren? Diese Frage beantwortet das Machine Identity Management, eine aufstrebende Sicherheitsdisziplin, die sich auf die Verwaltung von Identitäten für Maschinen, Geräte und Anwendungen konzentriert. Während herkömmliches Identitätsmanagement auf die Verwaltung und den Schutz von Benutzeridentitäten abzielt, konzentriert sich Machine Identity Management auf die Sicherheit und Authentifizierung von nicht-menschlichen Entitäten.
Beim traditionellen Identity Management steht der Mensch im Mittelpunkt und die Systeme sind darauf ausgerichtet, die Identität von Benutzern zu verifizieren, Zugriffsrechte zu verwalten und sensible Daten vor unberechtigtem Zugriff zu schützen.
Im Gegensatz dazu befasst sich Machine Identity Management mit der eindeutigen Identifizierung und Authentifizierung von Maschinen, Servern, IoT-Geräten und Softwareanwendungen, die in vernetzten Umgebungen interagieren.
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Maschinenidentitäten in der Praxis
Die Sicherung von Maschinenidentitäten birgt in der Praxis eine Reihe von Herausforderungen. Eine zentrale Schwierigkeit ist die Verwaltung von Legacy-Maschinen, bei denen es sich häufig um veraltete Maschinen oder Systeme handelt, die möglicherweise nicht über die neuesten Sicherheitsfunktionen verfügen oder nicht einfach aktualisiert werden können.
Die Integration ältere Systeme in moderne Sicherheitsarchitekturen kann komplex sein und erfordert häufig individuelle Anpassungen. Darüber hinaus stellt die Vielfalt der Maschinen in industriellen Umgebungen eine Herausforderung dar, da verschiedene Maschinentypen unterschiedliche Sicherheitsanforderungen haben können.
Die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung und Aktualisierung der Maschinenidentitäten in Echtzeit ist entscheidend, um auf neue Sicherheitsbedrohungen reagieren zu können. Insgesamt erfordert die praktische Umsetzung einer umfassenden Machine Identity Management-Strategie ein tiefes Verständnis der bestehenden Infrastruktur, um effektive Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren und gleichzeitig die betriebliche Kontinuität zu gewährleisten.
Für die Sicherung von Maschinenidentitäten gibt es sowohl physische Lösungen, insbesondere die Verwendung von Hardware Security Modules (HSM), als auch Softwarelösungen.
Hardware Security Modules (HSM)
Um die Sicherheit von Machine Identities zu gewährleisten, bieten Hardware Security Modules (HSM) eine Reihe von Funktionen. Durch den Einsatz von HSM können Machine Identities mit starken kryptographischen Schlüsseln geschützt werden, um eine sichere Kommunikation und Authentifizierung zu gewährleisten. Darüber hinaus spielt das digitale Zertifikatsmanagement eine entscheidende Rolle. HSMs ermöglichen die sichere Speicherung und Verarbeitung von digitalen Zertifikaten, die für die sichere Identifizierung von Maschinen unerlässlich sind. Dadurch wird das Risiko einer Schlüsselkompromittierung minimiert.
Softwaregestützte Verwaltung von Maschinenidentitäten
Neben HSMs sind auch Softwarelösungen entscheidend für eine umfassende Absicherung von Maschinenidentitäten. Spezialisierte Softwarelösungen für das Machine Identity Management bieten eine zentrale Überwachung, Aktualisierung und Verifizierung von Maschinenidentitäten in Echtzeit. Diese Plattformen ermöglichen ein effizientes Management, um sicherzustellen, dass Maschinenidentitäten den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen. Eine weitere wichtige Funktion von Softwarelösungen ist die automatisierte Zertifikatsrotation. Die Implementierung automatisierter Prozesse zur Zertifikatsrotation minimiert Sicherheitsrisiken durch abgelaufene Zertifikate und stellt sicher, dass Maschinenidentitäten stets mit aktuellen und gültigen Zertifikaten arbeiten. Ein aktuelles Beispiel bietet hier die von Google angestrebte maximal akzeptierte Laufzeit von TLS-Zertifikaten von 90 Tagen. Als Motivation nennt Google hier die Abkehr von „barocken, zeitaufwändigen und fehleranfälligen Ausstellungsprozeduren“ hin zu einer Automatisierung der Zertifikatsrotation. Für die Unternehmen kann diese Verkürzung der Zertifikatslaufzeiten jedoch mit erheblichen Mehrkosten verbunden sein.
Denn bei Beibehaltung der oft noch etablierten manuellen Prozesse stoßen die damit betrauten Mitarbeiter schnell an ihre Grenzen und sind nicht mehr in der Lage, auch andere Systeme innerhalb der Infrastruktur zu betreuen. Um diesem Problem gerade in Zeiten des Fachkräftemangels zu begegnen, werden Automatisierungssysteme auch über ihren Sicherheitsaspekt hinaus unverzichtbar und sparen durch den reduzierten Personalbedarf bares Geld.
Zusätzlich dazu spielen Protokollierung und Überwachung eine entscheidende Rolle in der Sicherheitsstrategie. Um potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen, sollten umfassende Protokollierungs- und Überwachungsfunktionen implementiert werden. Softwarelösungen können Anomalien erkennen und Sicherheitsverantwortlichen Benachrichtigungen über potenzielle Sicherheitsvorfälle senden. Die Integration von HSMs und Softwarelösungen in die Sicherheitsinfrastruktur von Legacy Machines stellt somit einen großen Bestandteil einer ganzheitlichen Strategie dar, um die Sicherheit von Machine Identities zu gewährleisten. Diese Maßnahmen helfen nicht nur, die bestehenden Sicherheitslücken zu schließen, sondern sorgen auch für eine zukunftsfähige Sicherheitsarchitektur in industriellen Umgebungen.